Umzug nach Kanada

Wohnungssuche in Kanada

– Immobilien in Kanada – Einwanderer stehen vor Limitierungen

Das neue kanadische Gesetz, das den Erwerb von Wohnimmobilien für Ausländer:innen und ausländische Unternehmen in den nächsten zwei Jahren einschränkt, könnte auf den ersten Blick als ein Versuch interpretiert werden, die beunruhigende Immobilieninflation einzudämmen. Die Initiative, die Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, soll dabei helfen, das Wohnungseigentum für Kanadier:innen wieder erschwinglich zu machen, indem ausländische Investoren daran gehindert werden, Immobilien zu erwerben und damit die Preise in die Höhe zu treiben.

Allerdings halten Fachleute diesen Schritt für spät und vielleicht sogar unwirksam. Benjamin Reitzes, Analyst bei BMO Capital Markets in Toronto, ist der Meinung, dass das Gesetz eher eine Reaktion auf Berichte über Wohnungsnot ist und erwartet nur geringfügige Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Tatsächlich zeigt der Markt bereits Zeichen einer Abkühlung, bedingt durch die Zinspolitik der Bank of Canada. Die Hypothekenzinsen sind angestiegen und die Immobiliennachfrage sowie die Preise gehen zurück.

Trotz der populären Annahme, dass ausländische Investitionen die Hauptursache für die steigenden Immobilienpreise sind, zeigen die Statistiken, dass der Anteil ausländischer Käufe auf dem Wohnungsmarkt bei nur etwa 1,1% liegt. Ebenso sind regionale Unterschiede zu beobachten, wobei die Stadt Toronto mit 3,8% den höchsten Anteil ausländischen Besitzes aufweist.

Dieses neue Gesetz könnte auch internationale Auswirkungen haben. Es gibt Befürchtungen, dass Länder wie die USA und Mexiko, die durch ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Kanada verbunden sind, Gegenmaßnahmen ergreifen könnten.

Während die kanadische Regierung die neuen Beschränkungen als einen Schritt zur Stärkung der sozialen Gerechtigkeit darstellt, bleibt die Frage offen, ob diese Änderungen tatsächlich wirksam sein werden, um die erwarteten Auswirkungen auf den Immobilienmarkt zu erreichen. Laut Experten sind es die niedrigen Zinsen und das begrenzte Angebot, die die Preise in die Höhe treiben, und nicht unbedingt die ausländischen Investitionen.

– Immobilien in Kanada kaufen: Ausnahmen für internationale Käufer

Mit dem neuen Gesetz, das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, wird Nicht-Kanadiern der Kauf von Wohnimmobilien für zwei Jahre verboten, um den Immobilienmarkt abzukühlen. Dieses Gesetz gilt jedoch nicht für alle. Es gibt bestimmte Ausnahmen, die es bestimmten ausländischen Käufern, einschließlich Deutschen, ermöglichen, weiterhin Immobilien in Kanada zu erwerben.

Tipps für Käufer:

• Prüfen Sie, ob Sie zu den Ausnahmen gehören. Ausnahmen gelten für Personen, die in Kanada Staatsbürger, dauerhaft ansässig oder als Indianer gemäß dem Indian Act registriert sind, mit einem kanadischen Partner eine Immobilie kaufen, eine gültige kurzfristige Arbeitserlaubnis oder den Flüchtlingsstatus besitzen, in Kanada studieren und auf dem Weg sind, eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis zu erwerben, oder akkreditierte Mitglieder von ausländischen Missionen in Kanada sind.
• Überlegen Sie, in Erholungsgrundstücke oder Immobilien außerhalb der Metropolregionen zu investieren, die vom Kaufverbot ausgenommen sind.
• Beachten Sie, dass das Gesetz erst für Verträge gilt, die ab dem 1. Januar 2023 unterzeichnet wurden.
  
  

Fakten zum neuen Gesetz:

Es steht noch eine Verabschiedung von Verordnungen durch das kanadische Parlament aus, die einige Parameter des Gesetzes klären soll. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an einen Rechtsberater, um vollständige Rechtssicherheit zu gewährleisten.

– Wohnung in Kanada mieten: Tipps für Deutsche in Kanada

Ob Sie eine Wohnung in Toronto oder Vancouver mieten wollen oder Immobilien in Kanada kaufen möchten – wenn sie in Kanada wohnen möchten, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten:

Die Wohnungssuche in Kanada erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung und Kenntnissen über das kanadische Immobiliensystem. Wenn Sie beispielsweise ein Haus in Kanada kaufen möchten, sollten Sie sicherstellen, dass Sie von einem erfahrenen, lokalen Rechtsanwalt vertreten werden, der Ihre Interessen vertritt und für die Übertragung eines „sauberen“ Rechtstitels an Sie sorgt. Es ist üblich, dass jede Partei in Kanada ihren eigenen Anwalt hat, der in der Regel nicht dieselbe Neutralitätsfunktion hat wie in Europa.

Zum Thema Wohnung in Kanada kaufen: Achten Sie darauf, niemals den Kaufpreis oder Anzahlungen direkt auf das Konto des Verkäufers zu zahlen. Zahlungen werden in der Regel über Treuhandkonten von Anwälten und kanadischen Brokerages abgewickelt, die regelmäßig überprüft werden.

Die Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie in Kanada, wie beispielsweise die Kosten für einen eigenen Anwalt, sollten Sie ebenfalls in Ihre Finanzplanung einbeziehen. Zudem kann es sein, dass zusätzliche Kosten für eine sog. „Title Insurance“ und eventuell für eine Hausinspektion oder die Überprüfung der Abwasseranlagen anfallen.

Wenn Sie ein Grundstück in Kanada kaufen möchten, sollten Sie darauf achten, dass das Grundstück bereits vom Verkäufer „migrated“ und somit in das geltende „Land Registration System“ aufgenommen wurde.

Abschließend, egal ob Sie ein Haus in Kanada kaufen als Deutscher oder eine Wohnung in Montreal mieten möchten, ist es wichtig, dass Sie beim Kauf einer Immobilie in Kanada auf einen einwandfreien Rechtstitel bestehen. Der Verkäufer sollte Ihnen eine sog. „Warranty Deed“ aushändigen, in der alle Rechte des Eigentümers und mögliche Einschränkungen des Grundstücks aufgeführt sind. Ein sogenannter „Good and Clear Title“ ist wichtig, wenn Sie die erworbenen Immobilien in Kanada in der Zukunft wieder veräußern möchten.